Haare waschen, aber richtig
- Haare waschen ist die beste Haarpflege und die Voraussetzung, um Frisuren zu stylen.
- Shampoos können die Haare sehr gründlich reinigen, vor allem den Hauttalg beseitigen.
- Die Herausforderung: Haare und Haarboden beim Haarewaschen nicht zu stark entfetten.
Haare waschen ist für uns eine einfache Körperpflege-Routine: Die Haare über dem Waschbecken oder in der Dusche mit Shampoo einschäumen, das Shampoo einwirken lassen, das Haar durchspülen, abtrocknen, fertig. Schon sind die Haare sauber und duften wieder frisch. Dennoch ist tägliches Haarewaschen nicht unproblematisch für die Haarqualität und die Balance der Kopfhaut.
Vorsicht beim Haare waschen
Die Reinigungssubstanzen im Shampoo (Tenside) lösen zusammen mit dem Wasser Schmutzpartikel und Reste verwendeter Styling-Produkte, Körpersalze und Hautschüppchen, nicht zuletzt Hauttalg (Sebum) von Haaren und Kopfhaut. Das Ergebnis: eine gründliche Haarwäsche. Wird jedoch der Hauttalg komplett vom Kopf entfernt, verlieren die Haare ihre Geschmeidigkeit und brechen leichter. Die Kopfhaut neigt zu Trockenheit und ist anfälliger für Rötungen, Entzündungen und Schuppungen.
Der Umgang mit Wasser
Damit Haare und Kopfhaut nicht vollständig entfettet werden, sollten wir zu heißes Wasser beim Waschen der Haare meiden. Ideal ist eine Wassertemperatur von 30 bis 35 Grad Celsius. Wer lauwarm nicht duschen mag – als angenehm werden 37 bis 39 Grad Celsius empfunden, kann die Körperreinigung und das Haarewaschen voneinander trennen.
Außerdem ist es sinnvoll, die Angewohnheit, mit jedem Duschen die Haare zu waschen, zu hinterfragen. Laufen infolge einer längeren Duschzeit große Wassermengen über den Kopf, wird nicht nur Hauttalg gelöst, sondern körpereigenes Thiocyanat aus dem Haarboden gespült. Einige Dermatologen sehen Haarwasch-Intervalle von drei bis fünf und mehr Tagen daher als vollkommen ausreichend an – solange die Haare nicht übermäßig nachfetten und solange man sich mit ungewaschenen Haaren wohlfühlt.
Thiocyanat
Das Ur-Molekül Thiocyanat reguliert beziehungsweise aktiviert körpereigene Stoffwechselprozesse. Thiocyanat wirkt auf die Haut und Haar bildenden Zellen sowohl zellstabilisierend als auch anti-oxidativ sowie entzündungshemmend. Fehlt Thiocyanat, kann es dem Haar von außen hinzugefügt werden, nach der Haarwäsche am besten in Form von Thiocyn Haarserum. Thiocyn Haarserum fördert Stoffwechselprozesse von Haut und Haaren.
Haare waschen: drei Pflege-Tipps
1. lauwarmes Wasser 2. mildes Shampoo 3. Luft
- Das Haar mit lauwarmem Wasser anfeuchten.
- Es genügt, wenig Shampoo zu verwenden.
- Das Shampoo mit Wasser in der Handfläche aufschäumen.
- Den Schaum zwei Minuten in die Kopfhaut einmassieren.
- Das Shampoo ausspülen, bis kein Schaum mehr im Haar ist.
- Einmal Shampoonieren pro Haarwäsche ist ausreichend, außer bei stark verschmutztem Haar.
- Bei längeren Haaren genügt es, das Shampoo nur im Ansatz zu verteilen. Durch das Ausspülen gelangt der Schaum bis in die Spitzen.
- Das Haar nicht trocken „rubbeln“.
- Das feuchte Haar in ein Handtuch wickeln; die Feuchtigkeit der Haare wird vom Handtuch aufgesaugt.
- Danach das Haar weiter an der Luft trocknen lassen.
- Föhnen der Haare nur mit lauwarmer Luft, so weit vom Kopf entfernt, dass die Haarstruktur nicht beschädigt werden kann.
Das richtige Shampoo
Ein gutes Shampoo sollte leicht schäumen, mild und verträglich, sein. Die überwiegende Zahl der Shampoos reinigt Haare und Kopfhaut gründlich und verursacht dabei keine Probleme. Bei Unverträglichkeit von Shampoos oder bei Hauterkrankungen sind medizinische Haarwaschmittel angeraten.
Conditioner
Nach dem Waschen der Haare, insbesondere langer Haare, ist die Verwendung von Pflegespülungen empfehlenswert, damit sich die aufgeraute Schuppenschicht der Haare nach Shampoo- und Wassereinwirkung wieder glättet. Das Haar erhält durch den Conditioner mehr natürlichen Glanz und Geschmeidigkeit und lässt sich leichter kämmen.
Haare ohne Shampoo waschen
Die No-Shampoo-Bewegung propagiert, Haare nur mit Wasser zu waschen. Die Idee: Wer die Haare nicht mit Shampoo einschäumt, belastet sie auch nicht mit künstlichen Inhaltsstoffen. Shampoo-Skeptiker berichten, dass sich die Talgdrüsen nach einiger Zeit umstellen und weniger Fett produzieren. Problematisch: Da Wasser alleine überschüssigen Hauttalg auf dem Kopf nicht entfernen kann, vermehren sich tendenziell Pilze und Bakterien. Auch fettige Schuppen und Entzündungen können die Folge sein.
Shampoo, Haarpflege und Frisuren
Frauen klagen oft darüber, dass ihnen Wunsch-Frisuren nicht gelingen. So verwenden Frauen mit feinen Haaren, die sich kräftigere Haare wünschen, Shampoos und Conditioner für strukturgeschädigtes Haar, weil sie glauben, damit die richtigen Pflege-Produkte zu verwenden. Besagte Produkte enthalten jedoch häufig Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Silikone, welche die einzelnen feinen Haare schwerer machen, diese glatt herunterhängen lassen und damit das Volumen nochmals reduzieren.